Homeoffice, Liquid Skills
Inspiration

Liquid Skills werden wichtiger

17.01.2022
von htmlheld_wartung

Die Jobs der Zukunft? Werden Persönlichkeit und Können fordern, aber auch ein lebenslanges Lernen.

Kommt man mit den Personalchef:innen der großen Energieversorger oder Internetgiganten ins Gespräch, wird schnell klar: Persönlichkeit zählt. «Wenn der Bewerber bei uns eingeladen wird, spielt der Lebenslauf eigentlich keine Rolle mehr», sagt Bettina Günther. Sie ist Corporate HR Director bei Amazon für Deutschland, Rumänien und Polen. «Wir wollen im Gespräch wirklich den Menschen kennenlernen. Passt er oder sie ins Unternehmen? Bringt der Kandidat Leidenschaft mit, ist er begierig, neue Themen zu lernen?»

Two formally dressed executives are working together in the bright office.

Das lebenslange Lernen, die sogenannten «Liquid Skills», werden in Zukunft entscheiden, ob man erfolgreich ist – und bleibt. Wer sich passend dazu die sechs Megatrends ansieht, die die Beraterfirma EY in diesem Frühjahr skizziert hat, ahnt, dass die Jobs der Zukunft auch die privaten Bedürfnisse und Überzeugungen jedes einzelnen Mitarbeiters einbinden wollen und werden. Die stete Weiterbildung wird entscheidend sein, wenn China, Afrika, Indien und der Mittlere Osten als wachsende Märkte bei Forschung und Bildung massiv aufholen.

Das Lernen und die Bereitschaft, im Team zu guten Lösungen zu kommen, können aber nur dann funktionieren, wenn Mitarbeiter:innen in Zukunft wirklich ein Unternehmen verstehen. Das heisst, sämtliche Prozesse einsehen, analysieren und für ihren Tätigkeitsbereich interpretieren können. Der Chef weiß alles besser? Altes Abteilungsdenken? Jammern statt umbauen? Die Lieder von gestern.

Das lebenslange Lernen, die sogenannten «Liquid Skills», werden in Zukunft entscheiden, ob man erfolgreich ist – und bleibt.

Homeoffice und Weltenrettung

Die Coronakrise hat den Trend zum Homeoffice verstärkt – und damit auch die geforderte Flexibilität und Improvisationsgabe. Firmen werden in Zukunft noch mehr mobile Möglichkeiten zum Arbeiten anbieten müssen, wenn sie die besten Köpfe für sich gewinnen wollen. Andererseits, das fordern nicht nur Berater hierzulande, werden Firmen sich nicht nur nach neuen Angestellten umsehen müssen. Sondern auch nach jungen Unternehmen, die in ihrer Sparte neue Ideen haben oder Geschäftsmodelle umkrempeln können. Wer bei BMW oder Daimler arbeiten will, sollte womöglich am besten sein App-Unternehmen mitbringen.

Dazu beschäftigt das Umweltbewusstsein die junge Generation so stark, dass viele Firmen nur noch mit «guten Nachrichten», die eben nicht aus Produktwerbung oder Absatzzahlen bestehen, zu dieser Generation durchdringen werden. Zentrale Frage: «Was tut mein Lieblingsprodukt eigentlich für den Planeten?» Eigene «Green»-Abteilungen, die Gutes tun und Infrastrukturen erneuern oder wiederaufbauen, werden Ingenieure, Biologen, Kommunikationsprofis und überzeugte Seiteneinsteiger beschäftigen. Eine Bilanzpressekonferenz ohne Gärtner:in oder Nachhaltigkeits-CEO? In zehn Jahren wahrscheinlich undenkbar.

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