A happy professional bartender is cleaning dirty glass while standing behind bar counter.
iStockphoto/dusanpetkovic
Inspiration News Informieren

Die Magie der Gastronomie: Wenn Arbeit zum Vergnügen wird

13.04.2024
von SMA

Hier wird es nie langweilig. Die Gastronomie ist eine Leidenschaft, die die Sinne weckt und die Seele beflügelt. Ob als Köchin oder Servicekraft, im gastronomischen Alltag gibt es viel zu erleben. 

Lustige Momente, leckeres Essen, viele Drinks und mit Abstand den stärksten Teamspirit. Wer in der Gastronomie arbeitet, hat die besten Geschichten auf Lager. Die Branche ist ein bisschen verrückt – und genau das macht sie zu einer einzigartigen Berufswelt. 

Besondere Arbeitszeiten für mehr Flexibilität  

Gastronom:innen sind extrem flexibel, was den Arbeitsort anbelangt. Sie können jederzeit überall auf der Welt arbeiten, da fast alle Betriebe zu jeder Zeit Mitarbeitende suchen. Flexibel sind auch die Arbeitszeiten. Häufig haben Gastronom:innen unter der Woche frei, wenn die Stadt  und die Einkaufsläden fast leer sind. So bleibt Zeit für wichtige Termine beim Haus- oder Zahnarzt, für einen Besuch bei der Coiffeuse des Vertrauens oder im Kosmetikstudio. Wer abends arbeitet, kann morgens ausschlafen. Die sogenannte Zimmerstunde zwischen Mittag- und Abendessen kann für einen Besuch im Fitnessstudio, einen Powernap, einen Spaziergang an der Sonne oder einen Kaffee mit Freund:innen genutzt werden. 

Die Kunst der Gastfreundschaft

Gastronom:innen lernen unglaublich vielfältige Leute kennen, und das auf der ganzen Welt. Der tägliche Kontakt mit vielen unbekannten Menschen kann anstrengend, aber auch sehr bereichernd sein. Immer wieder ergeben sich spontan Situationen, in denen Gastronom:innen mit wildfremden Menschen lachen und sich mit ihnen austauschen können. Oder die eine oder andere bekannte Nase kommt plötzlich durch die Eingangstür. Servicekräfte wissen nie, was sie erwartet. Auch Stammgäste werden (meistens) gerne gesehen. Sie fühlen sich schon wohl im Lokal, wissen, wie der Hase läuft und sind immer für ein Schwätzchen zu haben.

Gemeinsam stark

In der Gastronomie ist das Team das Wichtigste, denn die Zusammenarbeit ist sehr eng. Der Zusammenhalt ist oft sehr stark, weil das Team auch in stressigen Zeiten und mit schwierigen Gästen zusammenarbeitet. Man ist nie allein. Das Team ist wie eine grosse Familie – nur gibt es mehr Kochtöpfe und weniger Streitpunkte. Untereinander werden häufig Geschichten ausgetauscht und es wird über Missgeschicke gelacht.

Adrenalin pur

Während des Ansturms über Mittag oder am Abend herrscht in den Betrieben eine Ekstase, die sich Aussenstehende kaum vorstellen können. Zahlreiche Gäste betreten das Lokal, immer mehr Bestellungen kommen rein. Der Nervenkitzel steigt. Aber mit jeder erfolgreichen Bestellung und jedem Gast, der oder die mit einem Lächeln aus dem Lokal herausläuft, wächst das Selbstvertrauen und die Freude an der Arbeit.

Kreative Gaumenfreuden

Wer Menschen lieber aus dem Weg geht und sich kreativ ausleben möchte, ist in der Küche besser aufgehoben. Hier werden Mahlzeiten zubereitet, oder besser: Kunstwerke für den Gaumen geschaffen. Der Spielraum für Kreativität ist grenzenlos. Fantasie, Aromen, Farben und Geschmacksnoten treffen aufeinander. Der Anblick der Gerichte soll die Gäste verzaubern, jeder Bissen soll die Geschmacksknospen verführen. 

Die Gastronomie ist eine dynamische Welt. Ständig entwickeln sich neue kulinarische Trends und Techniken – zum Beispiel die Molekulargastronomie. Sie beschäftigt sich mit biochemischen Prozessen bei der Zubereitung von Mahlzeiten. Entstanden ist sie aus der Zusammenarbeit von Köchen und Wissenschaftlerinnen. Die Köche verändern die Struktur von Lebensmitteln. Sie zerlegen die Zutaten einer Mahlzeit mit Extrakten, Zusatzstoffen, Geliermitteln, Zentrifugen und Destillaten in ihre Einzelteile und setzen sie neu zusammen. Typisch für die Molekularküche ist zum Beispiel die Verwandlung von Lebensmitteln in Schäume, auch Espumas genannt. 

Schule fürs Leben

In der manchmal hektischen Atmosphäre eines gastronomischen Betriebs wird allen Angestellten schnell klar, dass die Gastronomie mehr als nur ein Job ist. Sie ist eine Schule fürs Leben. Irgendwann glaubt man, alles gesehen und erlebt zu haben – doch die Gastronomie hält immer wieder neue Überraschungen bereit. Gastronom:innen lernen, mit Stress umzugehen und sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Sie haben Nerven aus Stahl. Jeder Tag kann eine Lektion sein und zeigt, was es bedeutet, wirklich hart zu arbeiten und immer wieder über sich selbst hinauszuwachsen.

Der Arbeitsalltag als Gastronom:in ist auch für den menschlichen Körper sehr hart. Servicekräfte sind stundenlang auf den Beinen, manchmal ohne längere Ruhepausen. Sie tragen schwere Tablare und müssen am Ende ihrer Schicht die Schubladen mit schweren Getränkeflaschen auffüllen. Rücken- und Knieprobleme sind deshalb keine Seltenheit. Jedoch können das richtige Schuhwerk, unterstützendes Krafttraining und regelmässige Massagen die Schmerzen lindern und den Körper von Grund auf unterstützen.

Weitere Vorteile als Gastronom:in:

  • Gastronom:innen haben eine Ausrede für Dinge, auf die sie keine Lust haben: «Ich muss arbeiten», zieht immer.
  • Es gibt viel Trinkgeld.
  • Man darf so verrückt sein, wie man ist.
  • Die Zigarettenpause zählt nicht als Pause.
  • Es gibt immer etwas zu fooden.
  • Kein Bier schmeckt so gut wie das Feierabendbier (auf Berndeutsch «Fübi»).

Die Gastronomie ist auf jeden Fall eine faszinierende Welt. Sie weckt schlummernde Talente und entfacht Leidenschaften. Wer essen und trinken liebt, sich für Menschen interessiert und für das Teamwork lebt, für den oder die ist die Gastronomie wie ein zweites Zuhause. Einmal Gastronom:in mit Herz, immer Gastronom:in im Herz.

Text Linda Carstensen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel