«Smart Employer» hat mit Corina Maron, Leiterin Pflege, Soziales und Therapien, sowie Markus Minder, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin und Spezialist für Geriatrie und Palliativmedizin, über das breite Angebot, die Unternehmenskultur und den Umgang mit den Mitarbeitenden im Spital Affoltern gesprochen.
Wer die Webseite des Spitals Affoltern besucht, der findet eine sehr umfassende Liste mit Angeboten und Fachbereichen. Ist diese Vielfalt üblich für ein Regionalspital?
Minder: Nein, das ist nicht üblich. Natürlich sind wir als Regionalspital ein Grundversorger. Wir haben aber Leuchttürme, die uns von anderen Spitälern abheben und für die wir auch überregional bekannt sind.
Was zählt denn zu diesen Leuchttürmen?
Minder: Wir sind im Kanton Zürich das einzige Spital, das eine eigene Psychiatrie und eine eigene Somatik führt. Wir kümmern uns also auf demselben Areal um die psychischen und die körperlichen Probleme unserer Patient:innen. So können wir Synergien nutzen und unseren Patient:innen die oftmals mühsamen Verlegungen ersparen.
Eine andere Spezialität des Spitals Affoltern ist die Mutter-Kind-Abteilung. Was hat es damit auf sich?
Maron: Dieses Angebot richtet sich an Frauen, die vor oder nach der Geburt eine akute psychische Krise haben. Das kann eine postnatale Depression sein, eine Anpassungsschwierigkeit im Familienleben oder ein bereits bestehendes psychisches Problem. Auf der Mutter-Kind-Abteilung können sich die Frauen gemeinsam mit ihrem Kind behandeln lassen. Das Angebot ist sehr gefragt. Denn wenn eine Mutter von ihrem zwei oder drei Monate alten Kind getrennt werden muss, ist das eine Katastrophe. Wir sind stolz darauf, dass wir eine von nur drei Kliniken in der Schweiz sind, die ein solches Angebot führen.
Laufend ausgebaut wurde auch das Zentrum für Altersmedizin, das 2012 lanciert wurde. Welchen Stellenwert hat die Geriatrie im Spital Affoltern?
Minder: Die Geriatrie ist einer unserer «Leuchttürme». Wer bei uns eintritt – egal aus welchem Grund – wird auf geriatrische Merkmale geprüft. Dazu zählen beispielsweise das Alter, Hirnleistungsstörungen, Augenprobleme, wiederholte Stürze, Multimorbidität oder körperliche, psychische und soziale Probleme. Wenn eine Patientin oder ein Patient als geriatrisch eingestuft wird, wird automatisch ein:e Geriater:in in die Behandlung miteinbezogen. Unser Ziel ist es, dass unsere Patient:innen möglichst schnell wieder nach Hause kommen und fit sind.
Wie gelingt das?
Minder: In dem wir im Spital Affoltern zwischen den verschiedenen Abteilungen und Berufen eng zusammenarbeiten. Ärzt:innen, Pflegende, Physio- und Ergotherapeut:innen, Ernährungsspezialist:innen und Psycholog:innen arbeiten Hand in Hand. Im Spital Affoltern leben wir die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit.
Wie gelingt das?
Minder: In dem wir im Spital Affoltern zwischen den verschiedenen Abteilungen und Berufen eng zusammenarbeiten. Ärzt:innen, Pflegende, Physio- und Ergotherapeut:innen, Ernährungsspezialist:innen und Psycholog:innen arbeiten Hand in Hand. Im Spital Affoltern leben wir die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit.
Zu den «Leuchttürmen» zählt auch die Palliativstation Villa Sonnenberg. Wie ist es möglich, dass ein vergleichsweise kleines Spital wie Affoltern so viele innovative Angebote lancieren kann?
Maron: Dass wir so klein sind, ist genau der Grund, weshalb das möglich ist. Wir kennen alle unsere Mitarbeitenden persönlich und wissen genau, wer welche Stärken und Fähigkeiten hat. Dank unserer flachen Hierarchie sind wir als Unternehmen sehr agil und dynamisch. Wer bei uns etwas bewirken will, der kann das tun.
Minder: Das stimmt. Als ich vor zwölf Jahren hier begonnen habe, gab es ausser einer kleinen Mutter-Kind-Abteilung noch keinen dieser Leuchttürme, über die wir gesprochen haben. Die sind alle in dieser Zeit entstanden. So zu arbeiten, macht Spass. Das ist wohl auch der Grund, dass ich noch nie so lange am selben Ort gearbeitet habe wie jetzt im Spital Affoltern.
Maron: Das ist bei mir genauso. (lacht)
Eine so harmonische Zusammenarbeit klingt schon fast zu schön, um wahr zu sein – vor allem in einer Branche, die mit Fachkräftemangel, hohen Belastungen und teilweise unattraktiven Arbeitsbedingungen zu kämpfen hat.
Maron: Genauso, wie wir unsere Patient:innen ganzheitlich betrachten, tun wir das auch mit unseren Mitarbeitenden. Wir gehen proaktiv auf die Leute zu und versuchen, Probleme frühzeitig anzugehen. Bei uns sind Mitarbeitende keine Nummern, sondern Personen mit ihrer eigenen Geschichte und ihren ganz individuellen Fähigkeiten. Und die wollen wir fördern. Deshalb sind wir sehr bemüht, flexible Arbeitszeiten, Teilzeit-Modelle und Jobsharings zu ermöglichen – auch in Kaderpositionen.
Minder: Die Wertschätzung unserer Mitarbeitenden ist für uns zentral. So gelingt es uns auch, ein familiäres und persönliches Arbeitsklima zu schaffen. Ich bin überzeugt: Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist ein Spital, das wie wir attraktive und innovative Angebote lanciert, ein interessanter Arbeitgeber. So können wir gut ausgebildete Fachkräfte anziehen, auch wenn wir «nur» ein Regionalspital sind.
Kontakt
Spital Affoltern AG
Personalabteilung
Tel. 044 714 26 50
personalabteilung@spitalaffoltern.ch
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