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Mutter, Angestellte und Unternehmerin? Ja, das geht

28.01.2022
von htmlheld_wartung

Viele Menschen hegen den Traum eines eigenen Unternehmens, können aber gleichzeitig nicht auf die finanzielle Sicherheit einer Anstellung verzichten. Und spätestens sobald Kinder im Spiel sind, verabschieden sich viele Personen vom Unternehmer:innen-Traum. Dass man diese Lebensaspekte aber vereinen kann, zeigt die Geschichte von Fiona Pünjer.

Fiona Pünjer, Mutter und Unternehmerin

Fiona Pünjer

Fiona Pünjers Sohn ist vier Jahre alt – und ein richtiges Energiebündel: «Er hält mich stets auf Trab und es gibt wirklich keinen Moment der Langeweile in meinem Leben», meint seine Mutter schmunzelnd. Fiona Pünjer geniesst die Zeit mit ihrem Sohn in vollen Zügen. «Er ist mein Sonnenschein, der mich stets begeistert und inspiriert.» Begeisterung verspürt Pünjer auch für ihren Beruf: Sie arbeitet für ein grosses Versicherungsunternehmen in einem 80-Prozent-Pensum und ist dort für den Bereich «Employer Branding» zuständig. «Dabei handelt es sich um ein äusserst interessantes sowie sinnstiftendes Gebiet und daher bin ich sehr privilegiert, dass ich meiner Arbeit mit viel Leidenschaft nachgehen kann.» 

Selbstbestimmung als wichtiger Faktor

Dennoch habe sie schon immer den Drang verspürt, auch eigene Projekte zu verfolgen und sich in neue Richtungen weiterzuentwickeln. «Selbstbestimmung war mir schon immer enorm wichtig», führt Fiona Pünjer aus. Den Traum, ein eigenes Unternehmen aufzubauen, trage sie schon lange mit sich herum. Dieser «Entrepreneurial-Spirit» sei stark in ihrer Familie verankert und wahrscheinlich auch kulturell bedingt: «Ich habe singapurische-chinesische Wurzeln und war bei meinen Besuchen stets fasziniert und beeindruckt davon, wie die Menschen dort ihre eigenen Unternehmen vorantreiben», erzählt sie. Insbesondere die smarte Raumnutzung sei ihr im Gedächtnis geblieben: Wenn man durch die Strassen ging, sah man an einer Ecke morgens zum Beispiel ein Textilgeschäft, das am Abend dann so umgestaltet wurde, dass es als Dim-Sum-Verkaufsstand diente. «Diese flexible Nutzung von verfügbarem Raum ist einfach extrem sinnvoll und clever», erinnert sich Pünjer. 

Die Chance sehen – und ergreifen

Diese Eindrücke begleiteten sie seither. Und als wegen der Coronapandemie immer mehr Kleinunternehmen und Start-ups in Nöte gerieten, keimte eine neue Idee in ihr auf: Wie wäre es, wenn man diesen Unternehmer:innen und Kulturschaffenden bezahlbaren sowie flexiblen Verkaufs- und Ausstellungsraum anbieten würde? Der Grundgedanke der Markthalle SōGō war geboren. Doch der Reihe nach.

«Natürlich beschäftigte ich mich mit der Frage, ob nebst Arbeit und Familienleben noch genügen Ressourcen vorhanden waren, um ein eigenes Start-up auf die Beine zu stellen», erzählt Fiona Pünjer. Die klassische Frage, ob man «alles unter einen Hut bekommt», stand im Raum und wurde von ihr mit einem klaren «Ja» beantwortet. Doch wie schafft sie es, ihre Rolle als Mutter, Angestellte und Unternehmerin miteinander zu vereinbaren? Dies habe einerseits damit zu tun, dass sie sich auf ein tolles Umfeld verlassen könne, welches sie in allen Lebenslagen unterstützt. «Der Gedanke, mein eigenes Business aufzubauen und damit anderen Unternehmer:innen helfen zu können, war darum nicht beängstigend, sondern vielmehr inspirierend und motivierend.» Die dadurch entstehende hohe Arbeitsauslastung scheint eine Frage des Fokus zu sein. «Weder meine Familie noch mein Job kommen zu kurz und die Arbeit an der Markthalle SōGō gibt mir zusätzliche Energie», führt Pünjer aus. 

Flexibilität ist Trumpf

Gemeinsam mit ihren Mit-Initianten Matthias Zimmermann und Rinaldo Fankhauser eröffnete sie im vergangenen Dezember die multifunktionalen Räumlichkeiten an der Bederstrasse 94. «SōGō» bedeutet auf Japanisch etwa so viel wie Synthese, Vereinigung oder Zusammenfügung von Teilen zu einem einheitlichen Ganzen. Damit wird auch die Absicht auf den Punkt gebracht, welche Fiona Pünjer und ihre Kollegen mit ihrer Markthalle verfolgen:  «Wir möchten innovativen Unternehmer:innen und Kulturschaffenden einen attraktiven Raum im urbanen Umfeld bieten, in dem sie ihr Business, ihre Projekte oder Produkte ansprechend präsentieren und zugänglich machen können.» Dabei sind aber nicht nur Start-ups in der Markthalle SōGō herzlich willkommen, sondern auch bestehende KMU aller Art. «Jede und jeder kann schnell und unkompliziert online unter so-go.ch einen Slot (Grösse sowie Zeitraum) bei uns buchen.» Für den bestimmten Zeitraum wird das gewählte Setting in der Markthalle bereitgestellt. SōGō eignet sich indes nicht nur für die Präsentation und den Verkauf von Produkten wie etwa Dekorationsartikel, Mode oder Kosmetik – auch für Veranstaltungen aller Art wie Lesungen, Yoga-Kurse oder Vernissagen schafft die doppelstöckige Markthalle einen idealen Rahmen. Möglich wird das auch dank der flexiblen und agilen Raum-Möblierung: Was tagsüber eine Ladefläche ist, kann am Abend mit einigen Handgriffen in eine Bühne für ein Theaterstück verwandelt werden. Zum Konzept gehört auch eine hauseigene gemütliche Kaffeebar.  

Transparent sein gegenüber dem Arbeitgeber 

Fiona Pünjer hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt – und ist begeistert. «Ich bin sehr glücklich wie auch aufgeregt und kann es kaum erwarten zu sehen, wie unser Angebot bei den Kleinunternehmen und Kulturschaffenden ankommen wird.» Sie sei dankbar dafür, dass ihr Arbeitgeber ihr die Möglichkeit bietet, sich mit eigenen Projekten unternehmerisch zu verwirklichen. Die Grundvoraussetzung dafür bilden Respekt und Vertrauen. «Und beides kultiviert man nur, wenn man eine offene und transparente Kommunikation praktiziert», betont Pünjer. Wer also mit dem Gedanken spiele, nebenberuflich etwas aufzubauen, sollte ihres Erachtens unbedingt den Dialog mit dem Arbeitgeber suchen. «Es gibt meistens eine Lösung.»

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Kontakt SōGō

SōGō

Multifunktional Markthalle

Bederstrasse 94

8002 Zürich

www.so-go.ch

 

Für die Diversität in der Stadt Zürich.

Ein neues und innovatives Konzept, um lokale Kleinunternehmen und Kulturschaffende nachhaltig zu unterstützen.

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