Das Problem des Workaholismus
Die arbeitende Bevölkerung, die nicht bereits Jahrzehnte auf dem Arbeitsmarkt verbracht hat, sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie noch lange arbeiten muss. Denn womöglich ist nicht ausgeschlossen, dass das Rentenalter für alle irgendwann erhöht werden wird. Auf jeden Fall wird es zunehmend zu einer impliziten Anforderung, gerne zur Arbeit zu gehen. Zuweilen kommt es vor, dass einige Arbeitnehmende zu eifrig sind. Arbeitet man so gerne, dass man nicht merkt, wie der Job überhandnimmt? Anders gefragt: Sind Sie ein Workaholic?
Workaholics sind so gut wie überall anzutreffen. An jedem Arbeitsplatz flitzen übereifrige Arbeiterbienen umher. Es lohnt sich aber, innezuhalten und die Symptome dieser wachsenden Sucht zu betrachten. Dr. Cecilie Schou Andreassen der Universität Bergen in Norwegen hat zusammen mit ihrem Team einen Massstab entwickelt, womit man prüfen kann, ob man selbst Gefahr läuft, zu viel Zeit mit der Arbeit zu verbringen. Die «Bergen Work Addiction Scale» (BWAS) ist ein erprobtes Werkzeug, um herauszufinden, wie nahe man einer Arbeitssucht steht.
Zwanghaftes und übermässiges Arbeiten verlangt einen hohen Zoll. Schlaf- und andere Gesundheitsprobleme sowie ein erhöhtes Risiko für ein Burn-out können sich durch die Arbeitssucht in das Leben stehlen. Darüber hinaus findet man kaum noch den Elan, Arbeits- und Privatleben zu trennen. Wie es um den eigenen Status steht, kann man selbst mit folgendem Test herausfinden.
Bergen Work Addiction Scale
Bewerten Sie die unten stehenden sieben Aussagen mit einer von fünf Antwortmöglichkeiten: niemals, selten, manchmal, oft oder immer.
- Sie denken darüber nach, wie sie mehr Zeit für die Arbeit freimachen können.
- Sie investieren mehr Zeit in die Arbeit, als Sie ursprünglich geplant hatten.
- Sie arbeiten, um Schuld, Angst, Hilflosigkeit oder Depressionen zu unterdrücken.
- Andere haben Ihnen bereits geraten, weniger zu arbeiten, aber sie haben nichts geändert.
- Sie fühlen sich gestresst, wenn Sie an der Arbeit gehindert werden.
- Durch Ihre Arbeit verlieren Hobbys und Sport an Priorität.
- Sie arbeiten so viel, dass Ihre Gesundheit darunter leidet.
Wenn Sie bei mindestens vier Aussagen «Oft» oder «Immer» antworten, ist das ein Hinweis darauf, dass Sie ein Workaholic sind.
Finden Sie die Zeit mit einer Vertrauensperson darüber zu sprechen. Beispielsweise können Familienmitglieder und professionelle Hilfsstellen ein offenes Ohr bieten. Nehmen Sie sich den Freiraum, den Sie brauchen. Einfacher gesagt, als getan.
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