Wie wir uns in Zukunft bewerben
Während der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Massnahmen hat sich der Bewerbungsprozess stark verändert. Welche daraus hervorgegangenen Methoden werden sich in den kommenden Jahren bewähren und worauf werden Unternehmen vermehrt setzen? Wie werden wir uns in Zukunft bewerben?
Trends zeigen, dass das Bewerbungsschreiben immer digitaler, einfacher und schneller sein wird. Eine schriftliche Bewerbung per Post ist in fast keinem Unternehmen mehr gefragt, vielmehr per Smartphone oder online in einem Rekrutierungsprogramm. Zudem werden Businessnetzwerke wie LinkedIn noch stärker in den Fokus rücken. Auf reguläre Bewerbungsunterlagen, die aus Anschreiben, Lebenslauf, Arbeitszeugnis und Diplomen bestehen, wird immer mehr verzichtet. «In der Diskussion stehen aktuell vor allem das Anschreiben und das Arbeitszeugnis, wo wir auch schon die ersten Veränderungen sehen», meint Elisa Anders, Head of Talent Acquisition.
Die Hilfe der künstlichen Intelligenz
Mittlerweile kann KI in fast allen Bereichen vermehrt eingesetzt werden, so auch von Recruiter:innen. Die Expertin denkt, dass sie vor allem in Teilbereichen den Rekrutierungsprozess «optimal und sehr gewinnbringend» unterstützen kann. So kann beispielsweise ein Chatbot den Kandidat:innen weiterhelfen, indem sie Fragen zum Prozess und dem Stand der Bewerbung stellen können. Dies entlastet wiederum den Human-Resources-Bereich.
Ein Mix aus virtuell und persönlich
Das Vorstellungsgespräch wird in Zukunft wahrscheinlich oft in zwei Phasen ablaufen. Die Expertin betont, dass sich schon jetzt der Ablauf aus einem virtuellen Erst- und einem persönlichen Zweitgespräch bewährt hat. So lässt sich ein erstes Aussortieren effizient gestalten. Trotzdem ist es wichtig, dass man sich selbst einen Eindruck machen kann. «Die Kultur jedes Unternehmens wird bestimmt durch die Menschen, die dort täglich miteinander arbeiten. Dafür sollte man sich mit all seinen Sinnen wahrnehmen können und das geht am besten vor Ort», so Anders.
Ein sehr wichtiger Punkt ist die Herzlichkeit. Elisa Anders
Die Persönlichkeit muss passen
Ausserdem steht der Charakter der Kandidat:innen immer mehr im Fokus. Das bedeutet, dass die Expertise schon von Anfang an vorausgesetzt ist. Anders zufolge ist es viel wichtiger, inwiefern die Bewerber:innen das Unternehmen mit ihrer Persönlichkeit weiterbringen können: «Im Vordergrund steht eher die Frage ‹Wer bist du?› und nicht ‹Was hast du bisher gemacht?›»
Die Skills von morgen
Dennoch müssen Kandidat:innen auch in Zukunft einige verallgemeinerbare Fähigkeiten mitbringen. So ist es beispielsweise essenziell, dass man sich an neue Gegebenheiten anpassen kann, da sich die Arbeitswelt durch die Digitalisierung und stets neuen Anforderungen immer wieder ändert. Des Weiteren ist es von Belang, dass man komplexe Sachverhalte schnell verstehen und überblicken kann. «Ein dritter und mir sehr wichtiger Punkt ist die Herzlichkeit. Nur so können wir zusammen etwas bewirken und erfolgreich sein», fügt Anders hinzu.
Mehr zu Bewerbungen hier: Soft Skills in der Bewerbung professionell abbilden
Herzlichkeit und wertschätzendes Miteinander können die Arbeitswelt so erleichtern. Schön, dass dies im Recruiting gesehen wird